So sehr ich das Engagement von Frau Guerot schätze, wenn es um die
Neuausrichtung der EU geht, so sehr muß ich hier in dem Fall etwas
widersprechen, wenn es aus Anlass der aktuellen Entwicklungen in Spanien
mit dem Zerwürfnis um Katalonien sie argumentiert, dass eine neue EU
eine EU der Regionen sein müsse, in der z.B. Katalonien als
eigenständige Region vertreten sein könnte. Das würde ich zwar
prinzipiell nicht ausschließen wollen bedeutet aber nicht, dass man das
Konstrukt "Nationalstaat" als völlig
obsolet abtun könnte. Besonders der von Frau Guerot zitierte Robert
Menasse mit seiner Äußerung „Regionen sind Heimat, Nationen sind
Fiktion“, ist völlig daneben. Und das kann gerade ich als ehemaliger
Ostdeutscher sehr wohl beweisen. Ich bin mit den Symbolen eines Staates
groß geworden, den es jetzt nicht mehr gibt. Das war aber keine Fiktion
sondern Realität und diese Realität brannte sich in die Psyche jedes
einzelnen hinein. Und das ist auch heute so, dass sich alle, die einem
Staate angehören, sich auch mit diesem Staat in gewisser Art und Weise
identifizieren. Symbole der Identifikation gibt es eine Menge, spontan
fällt mir z.B. der Sport ein, speziell Fußball. Was will man dann
machen, wenn es eine EU gibt, wo es kein Deutschland mehr gäbe? Dann
spielt plötzlich „Sachsen gegen Flandern“ im Halbfinale einer EM oder
wie? Das ist doch irgendwo zu weit hergeholt.
Deshalb, selbstverständlich wird im Zuge einer Neureformierung der EU auch die Souveränität der Nationalstaaten eine herabgestufte sein, ähnlich wie es ehemaligen Königreichen wie den Bayern erging, als sie sich zu einem Bundesstaat innerhalb Deutschlands integrierten. Aber die Nationalstaaten als solche sollte man nicht zu schnell verwerfen, zu sehr würde man damit erst recht Separatismus fördern. Das will Frau Guerot auch nicht, dann aber gibt es keinen Weg vorbei an der Integration von Nationalstaaten.
Deshalb, selbstverständlich wird im Zuge einer Neureformierung der EU auch die Souveränität der Nationalstaaten eine herabgestufte sein, ähnlich wie es ehemaligen Königreichen wie den Bayern erging, als sie sich zu einem Bundesstaat innerhalb Deutschlands integrierten. Aber die Nationalstaaten als solche sollte man nicht zu schnell verwerfen, zu sehr würde man damit erst recht Separatismus fördern. Das will Frau Guerot auch nicht, dann aber gibt es keinen Weg vorbei an der Integration von Nationalstaaten.
Artikel von Frau Guerot auf Zeit.de